Erstellen einer ALSR-Konfiguration
In diesem Thema und seinen Unterthemen wird beschrieben, wie Sie
- Die beiden Knoten des Systems sind über die Netzwerkinfrastruktur statt über direkte Kabel verbunden.
- Die Länge der A-Link-Kabel (direkte Verbindung), die die beiden Knoten verbinden, ist größer als 10 Meter (zum Beispiel in zwei verschiedenen Gebäuden auf einem Gelände).
Diese Konfigurationen bieten eine bessere Notfalltoleranz und Hardwareredundanz sowie die Redundanz physischer Rechenzentren und der Gebäude, die sie enthalten.
Stratus empfiehlt, für
Aufgrund der räumlichen Trennung dieser physischen Maschinen muss beim Erstellen einer
In den folgenden Themen wird beschrieben, wie Sie eine ALSR-Konfiguration erstellen. Damit Sie die hier beschriebenen Verfahren erfolgreich ausführen können, sollten Sie sich mit der ztC Edge-Software und der verwendeten Hardware auskennen und mit der Netzwerkinfrastruktur Ihres Systems und dem Standort vertraut sein.
- Erstellen der Konfiguration
- Erfüllen der Netzwerkanforderungen
- Platzieren und Erstellen des Quorumservers
- Abschließen der Konfiguration
- Quorum-Effekte auf das Systemverhalten
In der folgenden Tabelle sind Begriffe aufgeführt und definiert, denen Sie im Zusammenhang mit der Erstellung einer
Begriff | Bedeutung |
Aktiver Knoten | Der Knoten, auf dem eine Gast-VM ausgeführt wird. Jede Gast-VM kann einen anderen aktiven Knoten haben. Das Gegenteil von aktiv ist „Standby“ (siehe Standby-Knoten). |
A-Link | Availability Link (Verfügbarkeitsverbindung). Eine direkte Netzwerkverbindung zwischen den beiden Computern, die ein |
Alternativer Quorumserver | Der alternative Quorumserver wird verwendet, wenn der bevorzugte Quorumserver nicht verfügbar ist (siehe Bevorzugter Quorumserver). |
Automated local site recovery (ALSR) |
Eine ALSR-Konfiguration (Automated Local Site Recovery) liegt vor, wenn eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist:
Eine ALSR-Konfiguration wird normalerweise verwendet, um eine bessere Notfalltoleranz zu bieten. Dies ist jedoch mit einem größeren Aufwand bei der Netzwerkeinrichtung und umfangreicheren Konfigurationsoptionen verbunden. Eine ALSR-Konfiguration erfordert einen dritten Computer, welcher ein Quorumserver ist (siehe Quorumserver). |
AX | Die Containerschicht, die sich im ztC Edge-System befindet und das Verhalten der Gast-VM steuert. AX ist für die Synchronisierung einer VM zwischen dem aktiven Knoten und dem Standby-Knoten zuständig. Jede VM hat ihr eigenes AX-Paar (siehe VM, Aktiver Knoten und Standby-Knoten) |
Unternehmensnetzwerk (ibiz) | Eine Netzwerkverbindung vom ztC Edge-System zu einem LAN, über die auch anderer Datenverkehr läuft, zum Beispiel Verwaltungsmeldungen oder Datenverkehr für Anwendungen und andere Clients und Server. Das ztC Edge-System hat normalerweise zwei Ports für Unternehmensnetzwerk-Verbindungen. Unternehmensnetzwerke können einer oder mehreren Gast-VMs zugewiesen sein, es ist aber auch möglich, dass sie keiner Gast-VM zugewiesen sind. Sie müssen das erste Unternehmensnetzwerk (ibiz0) mit einem LAN verbinden, damit Sie das System über einen Webbrowser verwalten können. |
Fehler (Fault) | Jede potenzielle Verschlechterung der Fähigkeit eines Systems, eine Gast-VM auszuführen (siehe VM). Festplattenfehler, Verlust der Netzwerkverbindung oder Stromausfälle sind Beispiele für Fehler, die vom System erkannt werden. |
Knoten0 und Knoten1 | Die beiden Computer, die das ztC Edge-System bilden, werden intern als Knoten0 und Knoten1 bezeichnet. (Diese Computer werden auch als physische Maschinen oder PMs bezeichnet.) Die Zuordnung als Knoten0 und Knoten1 ist beliebig und erfolgt bei der erstmaligen Konfiguration des Systems. Der konstante Datenverkehr zwischen Knoten0 und Knoten1 übermittelt Informationen zum Zustand des Systems sowie der ausgeführten Gast-VM (siehe VM). |
Bevorzugter Quorumserver | Der bevorzugte Quorumserver wird verwendet, wenn er (der bevorzugte Quorumserver) verfügbar ist. Wenn der bevorzugte Quorumserver nicht verfügbar ist, wird der alternative Quorumserver verwendet (siehe Alternativer Quorumserver). |
Primärer Knoten | Wenn die Computer des Systems gekoppelt sind, antwortet nur einer der Computer auf Verwaltungsmeldungen. Dieser Computer ist der primäre Knoten. Die System-IP-Adresse, die bei der erstmaligen |
priv0 | Ein Netzwerk für den privaten Verwaltungsdatenverkehr zwischen den beiden Knoten. Weitere Informationen finden Sie unter A-Link- und private Netzwerke. |
Quorumserver | Ein dritter Computer, der bei der Bestimmung hilft, welche AX für jede Gast-VM aktiv sein soll (siehe Aktiver Knoten und VM). Der richtige Einsatz eines Quorumservers ist die einzige sicher funktionierende Methode, um Split-Brain-Bedingungen zu verhindern (siehe Split-Brain). |
RTT | Roundtripzeit. Die Zeit, die eine Netzwerkmeldung benötigt, um vom Startpunkt zum Ziel und wieder zurück übermittelt zu werden. Diese Zeit wird normalerweise in Millisekunden (ms) angegeben. |
Split-Brain | Die Situation, die auftritt, wenn beide AX des AX-Paars einer Gast-VM gleichzeitig aktiv sind, wodurch innerhalb jedes aktiven Gasts abweichende Kopien der Daten produziert werden (siehe AX und VM). Dazu kann es kommen, wenn alle Kommunikationswege zwischen Knoten0 und Knoten1 getrennt sind (siehe Knoten0 und Knoten1). Der Einsatz des Quorumdienstes verhindert Split-Brain-Bedingungen (siehe Quorumserver). |
Standby-Knoten | Der Knoten, der nicht der aktive Knoten für eine Gast-VM ist. Der Standby-Knoten wird durch AX-Kommunikation über A-Link-Verbindungen synchronisiert (siehe AX und A-Link). Das AX-Paar der einzelnen Gast-VMs bestimmt, welcher Knoten aktiv ist und welcher im Standby ist (siehe Aktiver Knoten). |
Systemverwaltung | Die Systemverwaltung ist die Schicht in der Stratus Redundant Linux-Software, die dafür zuständig ist, den allgemeinen Zustand des Systems aufrechtzuerhalten. Dazu gehört zum Beispiel, zu bestimmen, welcher Knoten der primäre Knoten ist (siehe Primärer Knoten). Die Systemverwaltung ist auch dafür zuständig, Informationen in der ztC Console anzuzeigen. |
USV | Unterbrechungsfreie Stromversorgung. Eine externe Sicherungsbatterie für elektrische Geräte, die verhindert, dass sich Stromausfälle auf die Verfügbarkeit auswirken. |
VLAN | Virtuelles LAN. Ein VLAN ist eine Gruppe von Geräten in einem oder mehreren LANs, die so konfiguriert sind, dass sie kommunizieren, als befänden sie sich in demselben kabelgebundenen Netzwerk, obwohl sie sich in unterschiedlichen LAN-Segmenten befinden. VLANs werden auf der Ebene der Netzwerkinfrastruktur konfiguriert, nicht im ztC Edge-System. In |
VM | Virtuelle Maschine (auch als Gast bezeichnet). Einem System sind normalerweise eine oder mehrere VMs (oder Gäste) zugeordnet, auf denen Anwendungen über Gastbetriebssysteme ausgeführt werden. |